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Bubble Bobble
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Pirates!
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R-Type
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LogoAnfang der 80er Jahre fassten die ersten PCs gerade richtig Fuss bei den Heimanwendern. IBM, Tandy und Apple dominierten den Markt.

Die von Jack Tramiel 1962 gegründete Firma Commodore, betätigte sich zunächst als Hersteller für Büromöbel und Schreibmaschinen. Doch Tramiel erkannte schnell die Trends der Zeit und verlagerte das Hauptgeschäft in Richtung Homecomputer. Durch den Kauf des Chipherstellers MOS Technologies holte er sich einen wichtigen Partner ins Boot. MOS Technologies entwickelte den Prozessor 6502 in direkter Konkurrenz zu IBMs 8080. Dieser Prozessor war, bei praktisch gleicher Leistung, weitaus günstiger und kam in vielen Commodore-Rechnern zum Einsatz (PET, VIC20, C64); aber auch bei der Konkurrenz, zB. im Apple II.

So gerüstet, beschloss Tramiel den Heimcomputermarkt zu erobern und teilte die hauseigene Entwicklung in einen professionellen und einen Heimcomputer-Bereich auf. MOS Technologies entwickelt 1979 dann den VIC (Video Interface Chip), ein Chip der speziell für Videospiel- und Heimcomputer-Systeme gedacht war. Commodore fand aber keine Abnehmer dafür und beschloss daraufhin, selbst einen Rechner um diesen Chip herum zu entwerfen, den VIC-20 (in Deutschland VC-20), den direkten Vorgänger des C64.
Wegen des Kampfreises von unter 1000 DM verkaufte er sich sehr gut, doch stiess man schnell an die technischen Grenzen, und der Wunsch nach einem leistungsfähigeren System wurde schnell laut.

Jack Tramiel wollte noch weit mehr Marktanteile ergattern, als er schon mit dem VIC-20 erreicht hatte, und trieb seine Entwickler an, ein System zu entwerfen, das enorme Leistung für wenig Geld bot. Chef-Entwickler Shiraz Shivji (der später auch den AtariST entwickelte), vollbrachte eine Glanzleistung. Der C64 wartete mit Features auf, die ihn zu einem absoluten Multitalent machten, und die technisch gesehen, der Zeit teilweise weit voraus waren.

Er bot sagenhafte 64kB RAM, verschwenderisch viel für die damalige Zeit. Ausserdem den VIC II, den stark überarbeiteten Videochip des VC-20, mit dem Auflösungen bis zu 320x200 möglich waren, sowie die Nutzung von acht Sprites.
Der absolute Höhepunkt war aber der SID (Sound Interface Chip), ein Chip der drei Tongeneratoren bot, was den C64 zu einem vollwertigen Synthesizer machte. Das war absolut einzigartig für die damalige Zeit, eigentlich sogar bis heute. Die meisten heutigen Soundkarten besitzen keinen Synthesizer, sondern spielen nur Samples aus verschiedenen Wavetables ab. Mit den verfügbaren Emulatoren für den 64er hören sich die Sounds aus diesem Grunde auch alles andere als orginalgetreu an, der Sound der C64 Games war einfach immer ein ganz besonderer, mit hohem Wiedererkennungswert.

Das Betriebssystem des C64 kam mit 7kB ROM aus, und übernahm die Ansteuerung von Tastatur, Bildschirm und Schnittstellen. In weiteren 9kB des ROM war der BASIC-Interpreter untergebracht, der schon im Commodore PET 2001 zum Einsatz kam.
Da der Code des BASIC-Interpreters 1:1 vom PET 2001 auf den C64 übernommen wurde, konnten die speziellen Chips des C64 nicht direkt unterstützt werden, da diese Chips beim PET 2001 ja noch gar nicht vorhanden waren. So musste sämtliche Software unter Assembler programmiert werden, bzw. über aufwendige PEEK, POKE, SYS und USR Befehlsorgien in BASIC. Nur so konnte direkt die Grafik- und Sound-Hardware angesprochen werden.

1986 veröffentlichte Berkley Softworks (später GeoWorks) eine grafische Oberfläche für den C64: GEOS (Graphical Environment Operating System). Damit war es möglich per Mausunterstützung Programme einfach durch einen Klick auf entsprechende Symbole zu starten, ähnlich dem viele Jahre später erscheinenden Windows von Microsoft. Der neuen Hardware Variante C64 II, wurde GEOS in der Version 1.3 kostenlos beigelegt, was sich auf die weitere Verbreitung sehr positiv auswirkte. GEOS wurde zu einem grossen Erfolg und wird bis heute (Stand 2005) noch gepflegt.

Zusammenfassend kann man also sagen, daß Commodore mit dem C64 der ganz grosse Wurf gelungen ist. Nicht zuletzt die unglaubliche Anzahl von 17000 kommerziellen Spielen, verhalf dem C64 noch heute im Guiness Buch der Rekorde zu stehen, als meistverkaufter Homecomputer (22 Millionen Stück) aller Zeiten.

Allgemeine Infos
Veröffentlichung:
Japan Japan: n/a
USA USA: 1982
Europa Europa: 1982
Commodore C64
Verkaufte Einheiten: 20.000.000
Verfügbare Spiele:2.000
Unterstützt bis: 1994
Technische Daten
Prozessor: MOS 6510 / 8 Bit / 0.985 MHz PAL (1.02 MHz NTSC)
Hauptspeicher: 64 kB
Videospeicher: zusammengelegt mit Hauptspeicher (UMA)
Grafik Chip: MOS 6569 (VIC II)
Auflösungen: 160 x 200 (4 Farben)
320 x 200 (2 Farben)
Farbpalette: 16
Hardware Sprites: 8 Sprites
Max. Sprite Größe:24 x 21 Pixel
Sound Chip: MOS 6581 (SID), 4 Bit Mono (3 Tongeneratoren)
Speichermedium: 5.25 Zoll Disketten 170 kB, Magnetband Kassetten
Sonstiges: ---