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Alexx Kid
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Wonderboy
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Sonic
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LogoAls 1983 der Markt für Videospiele fast weltweit zusammenbrach, weil die Konsumenten sich massenweise den neuen Homecomputern zuwandten, wagte Sega ein beherzten Schritt nach vorne. In Japan hatten die Konsolen nämlich, ganz im Gegensatz zum Rest der Welt, immer noch Hochkonjunktur.
Sega war bis dato nur im Arcade Sektor tätig und hatte sich bei den Spielautomaten zur Nummer Eins gemausert. Gestärkt von diesen Erfolgen, entschloss man sich, es im Heimbereich auch zu versuchen.

So legte Sega schliesslich 1981 mit der Entwicklung der ersten eigenen Konsole los und konnte dann 1983, genau im Jahr des weltweiten Videospiele-Kollaps, in Japan das Endergebnis präsentieren:

das "SEGA Game 1000" (kurz SG-1000)

Da sich der knapp bemessene Hauptspeicher (1kB) schnell als Flaschenhals des ganzen Systems herausstellte, schob Sega nach nur einem Jahr eine verbesserte Version nach.
1984 wurde entsprechend dann das "SG-1000 Mark II" mit 2kB Hauptspeicher vorgestellt. Gleichzeitig brachte Sega auch eine Homecomputer-Variante des SG-1000 Mark I auf den Markt, welches den grossen Vorteil hatte, erweiterbar zu sein.
So konnte man an die "SC-3000" benannte Computer-Variante zB. Drucker oder Diskettenlaufwerk anschliessen, und zudem konnte man neben den üblichen Spielecartrigdes auch spezielle BASIC-Module einstecken, was natürlich den Mehrwert dieser Variante erheblich steigerte.
Innerhalb küzester Zeit hatte das SC-3000 dann auch die beiden anderen Varianten (SG-1000 Mark I + II) vom Markt verdrängt und verkaufte sich bis 1987 recht gut.

Zwei Jahre zuvor, 1985, stellte Sega schon den Nachfolger "SG-1000 Mark III" vor, welcher als direkte Konkurrenz für das kurz zuvor erschienene Nintendo Entertainment System (NES) geplant war.
Technisch war man Nintendos NES in jeder Hinsicht überlegen (bessere Grafik, besserer Sound, Hardware-Sprites und -Scrolling, usw), doch mangelte es Sega an Unterstützung durch Dritthersteller.
Nintendo hatte die meisten namhaften Dritthersteller per Vertrag exklusiv an sich gebunden, wodurch Sega grösstenteils auf Eigenentwicklungen angewiesen war. Doch Nintendos Popularitäts-Vorsprung, die breite Spielepalette und nicht zuletzt die zugkräftigeren Maskottchen machten es Sega sehr schwer.

Also versuchte Sega mit einem Redesign der Konsole und mehr Werbung, die Verkäufe wieder etwas anzukurbeln und weltweit Präsenz zu zeigen, da man zur Zeit praktisch nur auf dem japanischen Markt vertreten war.
1987 wurde schliesslich das "Sega Master System" (Master System Power Base) vorgestellt. Die Technik im Inneren stammt praktisch komplett vom Mark III, das Gehäuse war jetzt schwarz/rot im Gegensatz zu den etwas bieder aussehenden, weiss-grauen Vorgängern.

In Japan und Amerika war Nintendo allerdings schon zu stark (ca. 94% Marktanteil), aber in Europa standen die Chancen nicht schlecht für Sega. Hier hatte es Nintendo verpasst die eigene Konsole so zu pushen, wie es in den beiden anderen wichtigen Märkten (Amerika, Japan) geschehen ist. Das Sega Master System schlug hier ein wie eine Bombe und fand durch europäische Entwickler haufenweise Unterstützung.
So kam es zB. zu dem seltsamen Umstand, daß das bekannteste Maskottchen für Sega überhaupt, Sonic the Hedgehog, anfangs nur in Europa erschien. Selbst Jahre später war Sonic nur auf dem europäischen Festland eine bekannte Größe, erst mit der weiteren Verbreitung des Sega Mega Drives (Nachfolger des Master System), wurde Sonic weltweit bekannt.

1990 brachte Sega dann nochmals ein Redesign der Konsole heraus: das "Sega Master System II"
Obwohl die Nachfolgeneration (Mega Drive) schon zwei Jahre auf dem Markt war, schien man bei Sega zu glauben, dies könnte den Absatz des Master System nochmals etwas antreiben. Das Redesign brachte allerdings auch einige Einsparungen mit sich, so fehlte dem Master System II zB. der MyCard-Schacht und einige Anschlussmöglichkeiten. So verwundert es nicht, daß sich die erhofften hohen Verkaufszahlen nicht einstellten.

Summa summarum ist Sega der Einstieg in den Videospielemarkt also eigentlich prächtig gelungen (zumindest was Europa angeht) und nicht zuletzt haben wir dem Master System auch einige Klassiker der Spielegeschichte zu verdanken...

Allgemeine Infos
Veröffentlichung:
Japan Japan: 1987
USA USA: 1987
Europa Europa: 1987
Sega Master System
Verkaufte Einheiten: 13.000.000
Verfügbare Spiele:300
Unterstützt bis: 1995
Technische Daten
Prozessor: Zilog Z80A / 8 Bit / 3.58 MHz
Hauptspeicher: 8 kB
Videospeicher: 16 kB
Grafik Chip: keinen, in Prozessor integriert
Auflösungen: 256 x 192 (32 Farben *)
256 x 224 (32 Farben *)
256 x 240 (32 Farben *, PAL)

* 16 Farben für Sprites und 16 Farben für Backgrounds
Farbpalette: 64
Hardware Sprites: 64 Sprites
Max. Sprite Größe:8 x 8 Pixel
Sound Chip: Texas Instruments SN76489 (3 Kanäle + 1 Noise)
Yamaha FM Chip YM2413 (9 Kanäle, nur Japan)
Speichermedium: Module, bis 8 Mbit
Sonstiges: ---